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Jetzt Drucken Es sah aus, als ob es nicht mehr klappen würde, nun hat sich der Nationalspieler einen NBA-Deal erspielt. Einen Haken gibt es. Von Martina FarmbauerMünchen - Er hat eine Odyssee auf sich genommen, damit sich sein Traum doch noch erfüllt.Und Elias Harris hat es geschafft: Er hat einen Vertrag bei den Los Angeles Lakers unterschrieben.Damit ist er nach Dirk Nowitzki, Tim Ohlbrecht, Dennis Schröder und seinem neuen Teamkollegen Chris Kaman der fünfte deutsche Spieler, der in der kommenden Saison in der NBA aktiv sein wird."Ich möchte allen dafür danken, dass sie an mich geglaubt haben und mich auf meinem ganzen Weg ermutigt haben. Jetzt muss ich noch härter arbeiten": Mit dieser Twitter-Botschaft machte der 24-Jährige die Nachricht über seinen Zwei-Jahres-Deal mit dem Team von Superstar Kobe Bryant quasi-offiziell.Und für den, der es noch nicht verstand, schob er die Hashtags "#keepinthedreamalive" und "#lakers" hinterher.Es sah schon so aus, als ob sein Traum nicht mehr lebendig wäre. Zum einen verzichtete er nach seinem ersten spektakulären Jahr im Collegeteam Gonzaga Bulldogs darauf, am Draft teilzunehmen, weil er in der NBA nicht auf der Bank sitzen wollte. Das stellte sich danach als Fehler heraus. Denn Harris musste viele Jahre um die zweite Chance kämpfen. Am Ende seiner Zeit am College rutschte er automatisch in den Draft. Trotz guter Eindrücke wurde er allerdings nicht gezogen im Juni. Dann aber überzeugte er die Lakers in der Summer League."Ich habe versucht, zu zeigen, was ich kann”, erzählte Harris kürzlich der "Los Angeles Times". "Ich bin ein Typ, der bereit ist, zu arbeiten. Und ich hoffe, ich bekomme die Möglichkeit und kann etwas zurückgeben, indem ich hart arbeite und spiele."Da war zunächst einmal seine Leistung: Harris bekam die meiste Spielzeit aller Summer-League-Spieler, bei fünf Auftritten kam er mit 10, 2 Punkten und 5,6 Rebounds pro Spiel auf eine ordentliche Statistik. Er beeindruckte den neuen Lakers Coach Mark Madsen, der für die Entwicklung der Spieler zuständig ist."Das Wort, das mir bei Elias in den Sinn kommt ist Vielseitigkeit", sagte Madsen der "Times": "Seine Fähigkeit, Spieler zu bewachen, und seine Fähigkeit, zu dribbeln und zum Korb zu ziehen, sind eine Menge großartiger Fertigkeiten." Aber da ist nicht nur Harris' Leistung, sondern auch sein Charakter. Harris ist ein Kämpfer, gleichzeitig bescheiden und zurückhaltend, weshalb er bei den Gonzaga Bulldogs Publikumsliebling war. Der Kampf geht nun aber erst los. Der "Los Angeles Times" zufolge einigten sich die Lakers, 16-maliger Champion, und Harris auf einen Minimum-Gehaltsvertrag. Demnach bekommt der 24-Jährige in seiner ersten Saison garantiert umgerechnet 369.175 Euro. Sein zweites Jahr, mit 615.748 Euro dotiert, scheint nicht garantiert zu sein. Dass er in der kommenden Spielzeit bei den Lakers auflaufen wird, ist ebenso wenig sicher. Zwar ist der alle überragende Kobe Bryant derzeit noch verletzt. Das endgültige Lakers-Aufgebot soll aber erst nach den anstehenden Trainingslagern bekanntgegeben werden. Sobald die Lakers Rookie Ryan Kelly unter Vertrag genommen haben, wird die Spielerliste 13 Namen lang sein. Das Team wird womöglich sogar mit mehr als 15 Spielern in die Vorbereitung gehen. Umso wichtiger scheint es für einen Neuling wie Harris zu sein, an dieser komplett teilzunehmen.In Slowenien findet vom 4. bis 22 September allerdings auch die Europameisterschaft statt. Bei dieser hätte Harris die Nationalmannschaft zusammen mit Dennis Schröder anführen sollen. Schröder spielt von dieser Saison an ebenfalls in der NBA bei den Atlanta Hawks. Im Rahmen des ersten Tests der Vorbereitung in Göttingen gegen Portugal an diesem Samstag will Bundestrainer Frank Menz mit Schröder über dessen EM-Mission sprechen. Ähnliches dürfte demnächst auch mit Harris anstehen. Angeblich hat dieser sich bereits mit Menz und Sportdirektor Peter Radegast in Verbindung gesetzt, um seine nahe Zukunft im der Nationalteam zu klären. "Sie stecken in einem Dilemma, denn sie haben mir beide versichert, dass sie gerne Nationalmannschaft spielen möchten", sagt Menz über Harris und Schröder. Allerdings auch nicht ihre Karrieren in der NBA gefährden, die gerade erst beginnen.
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