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Jetzt Drucken Paukenschlag in der NHL: Superstar Kowaltschuk kündigt den noch 12 Jahre gültigen Pakt mit den Devils und wechselt in die Heimat. Von Katharina BlumMünchen - Den Spitznamen 100-Millionen-Dollar-Mann ist er wohl los, schließlich verzichtet Ilja Kowaltschuk auf 77 Millionen Dollar:Der russische Superstar der New Jersey Devils hat überraschend sein Karriereende in der NHL erklärt und verzichtet dabei auf ein sein mehr als üppiges Restgehalt, das ihm sein noch laufender Vertrag für die nächsten zwölf Jahre garantiert hätte. Stattdessen will der 30-Jährige seine Karriere in der Heimat bei SKA St. Petersburg in der Kontinental Hockey League (KHL) fortsetzen, wie diverse russische Medien übereinstimmend berichten."Diese Entscheidung war etwas, worüber ich lange nachgedacht habe, seit ich während des Lockouts ein Jahr in Russland war", ließ Kowaltschuk über seinen Ex-Klub verkünden. Für Petersburg hatte Kowaltschuk während des Tarifstreits als Kapitän gespielt und dabei 42 Punkte in 36 Spielen verbucht. Anschließend kehrte Kowaltschuk zwar wieder zurück - geblieben aber ist der Wunsch, in seine Heimat zurückzukehren und bei seiner Familie zu sein, wie er nun erklärte: "Das Schwierigste für mich ist es, die New Jersey Devils, einen großartigen Verein, vor dem ich viel Respekt habe, zu verlassen. Und auch unsere Fans haben mich immer großartig unterstützt."Der dreimalige All-Star Kowaltschuk hatte im September 2010 noch einen mit 100 Millionen Dollar dotierten Vertrag bei den Devils unterzeichnet. Nicht nur das Gehalt war gigantisch, sondern auch die Laufzeit: 15 Jahre, am letzten Geltungstag wäre der Russe 42 Jahre alt gewesen. "Es war sein Wunsch, sich aus der NHL zurückzuziehen. Und die einzige Möglichkeit, dies zu tun, war freiwillig seinen Vertrag aufzulösen - das hat er getan", so Devils Manager Lou Lamoriello, der erklärte, dass ihn Kowaltschuks Wunsch nicht überrascht habe.Sein NHL-Debüt hatte Kowaltschuk 2001 bereits mit 18 Jahren bei den Atlanta Thrashers gefeiert. Seine beste Saison in Amerika hatte Kowaltschuk 2011/12, als er mit 38 Toren und insgesamt 83 Punkten in 77 Spielen der Regular Season sowie weiteren 19 Punkten in 23 Playoff-Spielen New Jersey bis ins Stanley-Cup-Finale führte.Kowaltschuk gilt dabei als eigenwilliger Spieler, was eine Anekdote von der WM in Bern gut belegt: Ein Fotograf wollte damals ein Porträtbild vom NHL-Star knipsen, so war es mit dem Medienchef der Russen abgemacht. Kowaltschuk posierte, der Fotograf drückte ab, doch als dieser den Blitz für ein zweites Bild herausholen wollte, lief Kowaltschuk einfach davon. So ist das im Eishockey: "One chance, one opportunity", sagte der Stürme zu dem Mann. Wer die eine Chance vergibt, soll keine zweite erhalten. Mit der Nationalmannschaft holte der Stürmer 2008 und 2009 den WM-Titel, in Bern wurder er zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.Kowaltschuks Wechsel ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Sotschi ist für Eishockey-Macht Russland indes nun die große Chance, weiter an ihrer Superliga zu schmieden. Noch gilt die KHL hinter der NHL als zweitbeste Eishockey-Liga der Welt. Das soll sich ändern. Russlands Traum bis 2015 ist aber eine europäische Liga unter Führung Moskaus mit etwa 60 Mannschaften, aufgeteilt in eine Western Conference und eine Eastern Conference.Und ein besseres Aushängeschild als Kowaltschuk für die russischen Expansionspläne gibt es zumindest im eigenen Land kaum: In seiner Heimat genießt der Stürmer unter Eishockeyfans spätestens seit der WM 2008 Heldenstatus. In Halifax schaffte er im Endspiel das Kunststück, einen 3:4-Rückstand gegen Kanada im Alleingang in ein 5:4 umzuwandeln. Wie genau Kowaltschuks Pläne in der KHL aussehen und ob er dort nach wie vor so exorbitant verdienen wird, darüber schweigen Spieler und Manager. "Alle Gespräche, die ich mit Ilja hatte, sind persönlich", sagte Lamoriello. Überraschen würde es zumindest nicht, wenn er sich auch dort um seine Rente nicht sorgen müsste: In die KHL fließen mit Zustimmung des Kreml bereits jetzt Milliarden.
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